Der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter KiTas und Horte unterstützt die Forderungen von ver.di.
Drohender Streik im Sozial- und Erziehungsdienst darf jedoch nicht auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werden!
Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst werden immer höheren Anforderungen ausgesetzt. Ziel der aktuellen Tarifverhandlungen ist die Aufwertung der Tätigkeit und eine Statusverbesserung der Berufsgruppe der Erzieherinnen, Sozialpädagogen, Heilpädagogen und Heilerziehungspfleger. Dies soll durch eine Neuregelung der Eingruppierungsverordnung und der Tätigkeitsmerkmale erreicht werden. Es wird bundesweit, zwischen öffentlichen Arbeitgebern (Bund und Kommunen) und Gewerkschaft verhandelt.
Der Gesamtelternbeirat und ver.di sind einer Meinung, dass u.a. die ErzieherInnen in Anbetracht der Verantwortung und der Belastung besser gestellt werden sollen. Diese Position hat der Gesamtelternbeirat nicht zuletzt in den vergangenen beiden Stuttgarter Bürgerhaushalten zum Ausdruck gebracht, in denen er aktiv für eine bessere Bezahlung der ErzieherInnen geworben hat.
Der Personalrat hat dem Gesamtelternbeirat vermittelt, die Gewerkschaft wolle die Eltern nicht über Gebühr belasten. Im Rahmen der letzten öffentlichen Sitzung, bot sich dem Gesamtelternbeirat und den Eltern ein ganz anderes Bild.
Stuttgarter Eltern befürchten eine extra lange Streikperiode!
Zwei ver.di Vertreter, Herr Hägele und Herr Hartmann, sowie Herr Agster als Personalrats-vertreter des Jugendamtes, informierten, im Rahmen der öffentlichen Gesamtelternbeirats-sitzung vom 28. Januar 2015, über den drohenden Arbeitskampf in KiTas. Laut Herrn Hägele von ver.di ist damit zu rechnen, dass die KiTas wochenlang bestreikt werden.
Hatte der Personalrat im Herbst noch signalisiert, dass die Stuttgarter KiTas nur bereichsweise und nicht länger als drei Tage am Stück bestreikt werden, soll Stuttgart jetzt zeitlich unbegrenzt und flächendeckend bestreikt werden. Aktuell wird grundsätzlich nur über vereinzelte Notbetreuungs-angebote verhandelt werden. Waren es 2009 noch 100 Plätze, spricht ver.di jetzt von höchstens 25 Plätzen im ganzen Stadtgebiet.
Im letzten Streik 2009 erweckten die öffentlichen Arbeitgeber nicht den Eindruck, besonders druckempfindlich gegenüber den streikenden ErzieherInnen zu sein. Während des Streiks fallen bei der
Stadt keine Lohnausgaben für die ErzieherInnen an. Die Eltern müssen ihre KiTa-Gebühren an die Stadt weiterzahlen: trotz fehlender Betreuung.
Die Art der Präsentation und das Ausmaß der Streikabsichten von ver.di, empfanden viele Eltern als rücksichtslos gegenüber ihren eigenen Interessen!
Schon am ersten Streiktag stellt sich für die Eltern die Frage, wohin mit den Kindern? Wer seinen Jahresurlaub nicht opfern kann oder will, muss rechtzeitig Ersatz über ein gutes Netztwerk von Freunden und Verwandten organisieren oder über Fremdkräfte, wie z.B. Tagesmütter, und zahlt dann doppelt.
So können inhaltliche Gemeinsamkeiten und Positionen gegenüber der Stadtverwaltung in den Hintergrund treten. Deshalb ist es wichtig, den Dialog zu vertiefen und die Gesamtbelastung für die Eltern, auch an deren Einsatzbereitschaft zu orientieren.
Der Gesamtelternbeirat
der städtischen KiTas und Horte
Presseerklärung GEB zum drohenden Streik 2015 (PDF)