Themen des GEB

Stellungnahme des GEB KiTa Stuttgart zur gescheiterten 1. Verhandlungsrunde

Stellungnahme zum Tarifkonflikt

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Gesamtelternbeirat der städtischen Kitas, Schülerhäuser und Horte in Stuttgart möchten wir uns vor der nächsten Verhandlungsrunde erneut an Sie wenden.

Angesichts des seit Jahren anhaltenden Fachkräftemangels finden wir es bemerkenswert, dass die Entlastung von fachfremden nichtpädagogischen Tätigkeiten unberücksichtigt bleibt. Es wäre eine kurzfristig umsetzbare Möglichkeit, die vorhandenen Fachkräfte zu entlasten und ihre Expertise auch direkt unseren Kindern zukommen zu lassen. Unsere Erzieherinnen sollen mit unseren Kindern arbeiten und ihnen die geforderte und gewünschte frühkindliche Bildung zukommen lassen, statt Tische abzuputzen, Handwerker einzuweisen oder Listen für das Gesundheitsamt, das Personalamt oder das Liegenschaftsamt zu führen. Es wäre sicherlich einfacher, günstiger und kurzfristiger umsetzbar, Büro- und Küchenfachkräfte oder Hausmeister einzustellen als aufwendig die zunehmend benötigten pädagogischen Fachkräfte auszubilden. Selbstverständlich muss weiter großzügig in die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte investiert werden. Aber durch die Entlastung von fachfremden Tätigkeiten könnte man kurzfristig pädagogische Kapazitäten freisetzen, die den Fachkräftemangel wenigstens etwas abmildern würden.

Wir verstehen, dass der Frust über die Arbeitsbedingungen und die geringe Wertschätzung des Berufs der Erzieherin in der Gesellschaft (und damit die Streikbereitschaft) groß ist. Unsere Kinder brauchen die offenen Kitas! Sie brauchen die verlässliche Tagesstruktur, den täglichen Umgang mit Gleichaltrigen und die oben erwähnte frühkindliche Bildung!
Auch die Familien brauchen die offenen Kitas! Sie sind anderweitige Verpflichtungen eingegangen, nachdem die Versorgung der Kinder vertraglich abgesichert war.

Wir fordern die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände VKA auf, die Prioritätensetzung bei den kommunalen Ausgaben zu überdenken. Wollen wir wirklich die Generation von morgen nach den schwierigen Pandemiejahren erneut benachteiligen? Oder wäre es nicht deutlich klüger (und unter dem Strich auch günstiger!) in die frühkindliche Bildung der Steuerzahler von morgen und zukünftigen Fachkräfte zu investieren und für die bestmöglichen Startbedingungen in ein erfolgreiches Leben zu sorgen?
Also bitte seien Sie kompromissbereit und auch kreativ, wenn Streiks unumgänglich sind und nehmen Sie Rücksicht auf die Kinder und die Familien!

Mit freundlichen Grüßen,
der Gesamtelternbeirat der städtischen Kitas, Schülerhäuser und Horte in Stuttgart

Lesen Sie hier einen Beitrag der Redakteurin Barbara Czimmer zu den Warnstreiks in der letzten Woche und die Haltung der Eltern dazu auf der Webseite der Stuttgarter Nachrichten.